Wie Sie jetzt
bereits von meinen ersten zwei Blogs wissen, mache ich mir Gedanken über meinen
Aufenthaltsort in der Zukunft und das Senior Healthy Ageing Village, wo auch
immer das sein wird.
Ich denke da an
einen Ort – einen Ort mit 1000 Einwohnern – welche alle mit Konsequenz kapiert
haben, dass ein gesundes Altern im letzten Drittel unseres Lebens ein
unvergleichbar hochwertiges Geschenk ist. Es ist eines der Geschenke, welches
man sich selber machen kann, wenn man gelernt hat sich selbst richtig zu
programmieren. Dazu braucht man keinen Programmiercode, sondern nur Schlauheit
zum Leben und, ja eben, den richtigen Ort! Und die Schlauheit sollte man
spätestens mit 60 erworben haben.
Jedes Mal, wenn
ich nach draussen gehe, stellt sich in 99% der Fälle die Frage: habe ich die
richtigen Schuhe an? Wobei ich – männlicher Natur von Geburt an – dabei nur auf
Fragen achte, wie ist Untergrund, Feuchtigkeit, Kälte, Bequemlichkeit….basta. Wie
wäre es an einem Ort meiner Zukunft, wenn ich auf das Schuhwerk in 99% der
Fälle verzichten könnte, weil durch die richtige Mischung von Untergrund und
Barfusstraining Schuhwerk entbehrlich wird? Ha, das wäre doch ein sich dieser
teilweise unnötigen Versatzstücke der städtischen Zivilisation – genannt Schuhe
– entledigendes, neuartiges Freiheitsgefühl mit Kitzelgarantie von unten. Auch
Frauen hätten dann nicht diese Qual-der-Wahl Konflikte.
Ich kann
natürlich auch Bücher lesen über Fussreflexzonenmassage, diese mir dann selber
oder von meinem Partner oder einem gutbezahlten Profi machen lassen. Der Effekt
auf mein Immunsystem ist dann sicher auch gegeben. Aber ich weiss doch auch:
als ich noch ein Urmensch war ging ich barfuss und natürlich musste mein
Immunsystem genau an dieser Stelle ständig stimuliert werden! Denn in was ich
damals alles getreten bin, hätte mich ohne diesen immunstimulierenden
Mechanismus sofort umgebracht. Ständig kleine Verletzungen durch Äste und
Stacheln, durch Steine und Gestrüpp mit der unvermeidlichen Aufnahme von
Elefantenscheisse, Giftpflanzenschleim, Ameisensäure, Tierchen, die wir heute
Tetanussporen nennen und breitgelatschtes Krötenaas. Das überlebste erst mal
mit direktem Fusskontakt…
Im Senior Village
stelle ich mir die “Gründlichkeit“, also genauer gesagt den an die Oberfläche
gebauten Untergrund so vor, dass er trotz 30° im Schatten nicht 80° heiss ist.
Oberflächenstrukturen verschiedener härterer oder weicherer Konsistenz aufweist
und meinen Fußsohlen durch seine Feinstrukturen immer wieder kleine
Herausforderungen und „Impressionen“ vermittelt. Ich glaube, dass die Maler des
Impressionismus damals viel barfuss gelaufen sind, wenn sie aus der Stadt in
den Park oder auf das Land gekommen waren. So ähnlich sieht das nämlich aus,
was unsere Füsse sehen können.
Herrschaft wär
das toll – vielleicht fange ich dann auch mal mit der Ölmalerei an, naja, mit
82 vielleicht, hab ja noch einiges vor. Diese Art von Bilder dann „Teilen“ mittels
Pinsel und Farbe würde den Button auf meinem Smartphone, welcher mir das
Gleiche empfiehlt, weniger wichtig erscheinen lassen.
Bloss: macht bei
dieser „Gründlichkeit“ jemand mit? Alleine will ich im 2000-Füsse-Dorf nicht
leben!
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